Roman von Grete Garzarolli, i. e. Grete Scheuer (1900-1988), Berlin (Rowohlt) 1933.
Maria Weidmann wächst behütet in einer Kleinstadt auf. Nach ihrem ersten Kinobesuch hat sie nur noch den Wunsch, die provinzielle Enge hinter sich zu lassen und in Berlin Karriere als Filmschauspielerin zu machen.
Ohne Wissen und Zustimmung ihrer Eltern reist Maria in die Großstadt. Schnell muss sie erkennen, wie schwierig es ist, in der Filmbranche Fuß zu fassen. Sie schlägt sich als Komparsin durch, der Hunger wird zu ihrem fast ständigen Begleiter. In höchster Not entschließt sie sich zur Prostitution.
Als sie endlich zu Probeaufnahmen für eine Hauptrolle eingeladen wird, scheint das Blatt sich zu wenden. Jedoch weigert sich der weibliche Star der Produktion, mit Maria zusammenzuarbeiten. Daraufhin lädt ein Hauptverantwortlicher der Filmgesellschaft sie zu einer Unterredung in sein Büro ein...
Das Haupthema des Romans sind die oft harten, manchmal sogar unmenschlichen Bedingungen, unter denen Komparsen zu arbeiten haben. Ein besonders drastisches Beispiel sind die Aufnahmen zu einer Szene für einen Gesangsfilm mit dem Startenor Jan Kiepura. An den Schilderungen ist zu ersehen, dass die Autorin mit den Bedingungen im Detail vertraut war, die den Komparsen dabei zugemutet wurden.
Bei dem Film, dessen Titel im Roman nicht genannt wird, handelt es sich um Ein Lied für Dich, die letzte Regiearbeit des legendären Joe May
auf deutschem Boden. Die Dreharbeiten fanden von Dezember 1932 bis Februar 1933 statt, die Uraufführung am 15. April 1933. Kurze Zeit später emigrierte der jüdische Regisseur nach London.